Das Thema „Bürgerbeteiligung“ hat in den letzten Jahren für die Kommunen an Bedeutung gewonnen. Dabei gibt es verschiedene Formen und Kanäle, Bürgerinnen und Bürger an politisch-administrativen Entscheidungen wie beispielsweise Bauleitplanungen oder der Haushaltsplanung zu beteiligen. Manche Kommunen in Nordrhein-Westfalen nutzen dafür verstärkt das Internet.
Bislang gab es allerdings keinen Überblick darüber, wie viele Kommunen für welche Verfahren und Angebote tatsächlich Online-Kanäle zur Bürgerbeteiligung einsetzen. Das NRW-Fortschrittskolleg „Online-Partizipation“ hat sich dieser Aufgabe angenommen und auf Grundlage einer Befragung der Städte, Gemeinden und Kreise in NRW eine Datenbank zu allen internetgestützten Bürgerbeteiligungsverfahren der letzten zehn Jahre aufgebaut. Diese Datenbank dient neben der wissenschaftlichen Erforschung von Online-Partizipation in NRW vor allem einer Vernetzung der Kommunen, die sich für internetgestützte Bürgerbeteiligung interessieren und ermöglicht einen Erfahrungsaustausch, von dem alle profitieren.
Unter www.monitor-online-partizipation.de wurden die gesammelten Informationen aus der Umfrage als interaktive „Beteiligungs-Landkarte“ aufbereitet. Dort können die Daten für jede einzelne Kommune abgerufen werden.
Die Erhebungsphase startete im November 2015 mit dem Versand der Fragebögen an alle 396 Städte und Gemeinden sowie 31 Kreise in NRW und wurde im März 2016 erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt haben mehr als 90% der Städte, Gemeinden und Kreise in NRW an der Umfrage teilgenommen. Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Verwaltungen, die an unserer Umfrage teilgenommen haben!
In 130 Städten und Gemeinden sowie sieben Kreisen in NRW wurde laut unserer Erhebung bislang mindestens ein internetgestütztes Verfahren zur Bürgerbeteiligung durchgeführt. 33 Städte und Gemeinden haben bereits vor 2010 solche Verfahren durchgeführt.
Am 06. September 2016 wurde der Monitor Online-Partizipation im Haus der Universität vorgestellt. Weitere Informationen und einen Videobeitrag zur Veranstaltung finden Sie hier.
Publikationen und Presseschau
Folgende Beiträge und Zeitschriftenartikel thematisieren den DIID Monitor Online-Partizipation:
- Steinbach, M., Wilker, N., & Schöttle, S. (2019). E-participation on the local level – A census survey approach for researching its implementation. Journal of Information Technology & Politics (im Erscheinen), DOI: https://doi.org/10.1080/19331681.2019.1676361
- Gladitz, P., Schöttle, S., Steinbach, M., Wilker, N., & Witt, T. (2017). DIID Monitor Online-Partizipation – Zum Stand von Online-Bürgerbeteiligung in den Kommunen Nordrhein-Westfalens. KommunalPraxis Wahlen, 8(1), 30–34.
- Wilker N., Schöttle S., Steinbach M., Witt T. & Gladitz P. (2016): Monitor Online-Partizipation: Ein Drittel aller Städte und Gemeinden in NRW setzt E-Partizipation ein. eNewsletter Wegweiser Bürgergesellschaft, 11/2016.
http://www.buergergesellschaft.de/fileadmin/pdf/gastbeitrag_wilker__ua_161116.pdf - https://www.dialog-schafft-zukunft.nrw.de/aktuelles/news/diid-monitor-online-partizipation-nrw/News/detail/3034c4c73bfd0737e6193e9b2671f648/
- http://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/online-beteiligung-kommunen-uni-duesseldorf-102.html
- http://www.rp-online.de/nrw/staedte/dormagen/stadt-ist-bei-online-buergerbeteiligung-spitze-aid-1.6244608
Das Projektteam:
Das Projekt wurde von einem Team aus Doktorandinnen und Doktoranden des NRW Fortschrittskollegs aus unterschiedlichen Disziplinen durchgeführt:
- Malte Steinbach (BWL)
- Sabrina Schöttle (Soziologie)
- Nadja Wilker (Politikwissenschaft)
- Theresa Witt (Rechtswissenschaft)
- Peter Gladitz (Politikwissenschaft)
Begleitet wird das Team durch:
Dr. Tobias Escher (Institut für Informatik)
Dr. Hanna Hoffmann (Institut für Sozialwissenschaften)
Dipl.-Soz. Johannes Krause (Institut für Sozialwissenschaften)
Prof. Dr. Martin Mauve (Sprecher des Fortschrittskollegs)
Prof. Dr. Ulrich Rosar (Dekan Philosophische Fakultät)
Ansprechpartner
Dr. Katharina Gerl
DIID-Team, Politikwissenschaft, Vorstand

Katharina Gerl ist seit 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin am DIID an der Heinrich-Heine-Universität. Sie studierte Politikwissenschaft (B.A.) an der Universität Bremen und Politische Kommunikation (M.A.) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Im Rahmen Ihrer Dissertation am Lehrstuhl Politikwissenschaft II an der Heinrich-Heine-Universität hat sie die Auswirkungen digitaler Medien auf Parteien als Organisationen untersucht.
Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Wirkungen und Akzeptanz digitaler demokratischer Innovationen in Politik und Verwaltung sowie von Künstlicher Intelligenz für die politische Meinungsbildung und Entscheidungsfindung.
Forschungsinteressen
Projekte
Kontakt

Kontakt
Dr. Malte Steinbach
Alumni, Betriebswirtschaftslehre, Soziologie

Dr. Malte Steinbach betreute von April 2019 bis April 2020 das DIID als wissenschaftlicher Koordinator. Er verfasste seine Dissertation am Lehrstuhl für BWL, insb. Arbeit, Personal und Organisation an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Rahmen des NRW Fortschrittskollegs Online-Partizipation. An der Universität Bonn hat er Geographie mit den Nebenfächern Städtebau und VWL studiert.
In seiner Masterarbeit hat er das Thema e-Partizipation in der Stadtentwicklung am Beispiel der Stadt Bonn untersucht. Seine Forschung beschäftigt sich mit den Anbietern von Online-Partizipationsprozessen aus organisationstheoretischer Perspektive. In seiner Promotion untersuchte er die Verbreitung von Online-Partizipation in öffentlichen Organisationen auf Grundlage neoinstitutionalistischer Organisationstheorien.
Seit 2020 ist Dr. Malte Steinbach Projektmanager beim DIID Kooperationspartner Zebralog in Bonn.
Projekte
Kontakt
Dr. Nadja Wilker
Politikwissenschaft

Nadja Wilker ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Politikwissenschaft II an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Sie hat Kommunikations- und Politikwissenschaft (B.A.) in Münster und Politische Kommunikation (M.A.) in Düsseldorf studiert.
In ihrer Masterarbeit analysierte sie partizipations- und repräsentationstheoretische Dimensionen des online-basierten Beteiligungskonzepts einer ‚Liquid Democracy‘. Ihre Interessen in Forschung und Lehre liegen im Bereich der politischen (Online-)Kommunikation und -Partizipation im Zusammenhang mit Konzepten politischer Repräsentation. Im Rahmen ihrer Promotion beschäftigt sie sich mit Fragen der Akzeptanz und Legitimität von online-gestützten Beteiligungsprozessen aus Perspektive politischer Akteure.
Kontakt
Theresa Witt
Rechtswissenschaft

Theresa Witt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Rechtstheorie und Rechtssoziologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Sie studierte Rechtswissenschaften in Düsseldorf.
Im Rahmen ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Fragen nach den rechtlichen Minimalanforderungen an konsultative Online-Partizipationsverfahren. Darunter sind alle diejenigen Verfahren zur Bürgerbeteiligung zu verstehen, bei denen keine verbindliche Entscheidung hergestellt wird.