Hybridvertrauen in Sprachassistenten (HYVES)

Das DFG-Projekt „Hybridvertrauen in Sprachassistenten (HYVES)” untersucht, wie und unter welchen Bedingungen Vertrauen in Sprachassistenten entsteht bzw. welche Rolle Vertrauen für ihre Integration in den Alltag der Nutzenden spielt.

Ausgangspunkt ist die steigende Bedeutung der menschlich klingenden Assistenten im alltäglichen Gebrauch der Nutzer:innen. Darauf aufbauend stellt sich das Projekt der DIID-Mitglieder Katharina Frehmann und Prof. Dr. Marc Ziegele die Frage nach der Rolle von Vertrauen, das bei der Nutzung entstehen oder abnehmen kann. Dazu werden Erkenntnisse aus der interdisziplinären Vertrauensforschung aufgearbeitet und ein neues,  mehrdimensionales Vertrauenskonzept („Hybridvertrauen”) entwickelt, welches auf interpersonalem, journalistischem und technischem Vertrauen basiert.

Um dieses Vertrauenskonzept zu erforschen, sollen insgesamt drei aufeinanderfolgende Studien innerhalb von zwei Projektphasen durchgeführt werden. Zunächst werden die Vertrauensbeziehungen, der Nutzenden von Sprachassistenten, qualitativ durch Inhaltsanalysen von Produktrezensionen sowie mittels Beobachtungen von und Leitfadeninterviews mit Nutzenden untersucht. Daran schließen eine umfangreiche quantitative Panelstudie sowie ein innovativer Produkttest an. In der Panelstudie werden Nutzende von Sprachassistenten über mehrere Monate zu ihrem Umgang mit den Assistenten im Alltag, zu ihrem Vertrauen in die Assistenten und zu den Wirkungen ihrer Nutzung befragt. Im Produkttest werden Menschen, die sich für Sprachassistenten interessieren, diese aber noch nicht nutzen, mit einem Sprachassistenten ausgestattet. Diese Personen werden ebenfalls über mehrere Monate begleitet und befragt. Hierdurch können Vertrauensbeziehungen sowie ihre Ursachen und Folgen von Beginn an untersucht werden.

Mit dem Konzept des Hybridvertrauens und den umfangreichen empirischen Studien leistet das Projekt einen Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Vertrauensforschung sowie zum Verständnis der Vertrauensbeziehung zu Sprachassistenten und deren Auswirkungen. Das Projekt, das bis Winter 2025 läuft, wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit rund 310.000 Euro gefördert.