DIID@re:publica_2019

Auf der re:publica, die vom 6. bis 8. Mai in Berlin stattfand,  war in diesem Jahr auch das Düsseldorfer Institut für Internet und Demokratie (DIID) präsent. ‚Aufräumen im Trollhaus: Hetze und Gegenrede in Kommentarbereichen‘, lautete der Titel des Panels auf dem DIID-Forscher Marc Ziegele vertreten war.

In dem vom Aktivistenkollektiv #ichbinhier organisierten Panel stand die Frage im Vordergrund, ob das Engagement von Community-Managern und zivilgesellschaftlichen Aktionsgruppen in Kommentarspalten die dortige Diskussionskultur verbessert. Zu Beginn des Panels stellte Marc Ziegele zwei Studien vor, die in Kooperation mit DIID-Forscher Dennis Frieß sowie Pablo Jost (Universität Mainz) und Teresa Naab (Universität Augsburg) entstanden sind. Beide Studien liefern Hinweise darauf, dass Moderation und Gegenrede im Netz unter bestimmten Voraussetzungen die Qualität von Online-Diskussionen verbessern kann. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Community-Manager „einen respektvollen, vergemeinschaftenden Ton treffen und sachlich mitdiskutieren“. Auch qualitativ hochwertige Kommentare, wie sie etwa von #ichbinhier-Mitglieder geschrieben werden, tragen dazu bei, dass die Qualität der Diskussion insgesamt zunimmt. So halten die Autoren fest, dass man die Kommentarbereiche nicht sich selbst überlassen sollte, sondern die Moderation von Social-Media-Redaktionen und Aktivistengruppen einen wichtigen Beitrag für ein besseres Diskussionsklima leisten kann. Einen ausführlicheren Überblick über die Forschungsergebnisse findet sich auch in einem aktuell erschienen DIID-Précis.

Auf Basis dieser Forschungsergebnisse folgte eine angeregte Podiumsdiskussion unter Beteiligung von Marc Ziegele (Juniorprofessor für politische Online-Kommunikation an der Universität Düsseldorf), Gregor Mayer (Leiter der Stabstelle Digitale Medien bei phoenix), Sonja Boddin (Mitglied des Vorstands der Aktionsgruppe #ichbinhier) und Nicole Diekmann (Journalistin und ZDF-Korrespondentin). Ein Video des gesamten Panels finden sich hier.