Am Freitag, den 06. Dezember 2024, fand das Winter-Retreat des DIID im Haus der Universität in Düsseldorf statt. Rund 30 Mitglieder und Gäste kamen am Nikolaustag zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen und Projekte auszutauschen und gemeinsam Ideen für die zukünftige Entwicklung des DIID zu sammeln.
Zu Beginn erstatteten DIID-Sprecher Prof. Dr. Marc Ziegele und DIID-Koordinator Dr. Dennis Frieß Bericht über die zurückliegenden Aktivitäten des Instituts. Neben der Begrüßung der Neumitglieder Karin Weller und Justus Vasel gaben vor allem zwei erfolgreich eingeworbene Projekte Grund zur Freude. Wir gratulieren Dr. Fabian Anicker sehr herzlich zu seinem erfolgreichen DFG-Antrag „Large Language Models als kommunikative Akteure“. Ebenso freuen wir uns, dass der MeMo:KI-Monitor in die dritte Runde geht und Prof. Dr. Frank Marcinkowski, Dr. Fabian Anicker, Florian Flaßhof und Birte Keller eine Förderung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales einwerben konnten.
Als erster Vortragender im Programm präsentierte Prof. Dr. Fernand Hörner von der Hochschule Düsseldorf einen Vortrag, in dem er das Zentrum für Digitalisierung und Digitalität, sich selbst und seine Forschung vorstellte. Das präsentierte Projekt beschäftigte sich mit der Distinktionslogik und Dynamik von (politischen) Subkulturen in Online-Umgebungen anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse von YouTube-Kommentaren. Künftig wollen DIID und ZDD enger zusammenarbeiten und die Synergien der vorhandenen Expertisen besser nutzen. Anschließend hielt Prof. Dr. Heiko Beyer (HHU) einen Vortrag zum Thema „Die Offenbarungen des Q: Wie und warum die QAnon-Verschwörungstheorie den amerikanischen Evangelikalismus eroberte“, in dem die Integration der QAnon-Verschwörung als Internetphänomen in die amerikanische Öffentlichkeit empirisch analysiert wurde.
Im zweiten Block berichteten zunächst Anna-Maria Linstaedt und Dennis Frieß über das Projekt „Forum gegen Fakes – Gemeinsam für eine starke Demokratie“ – ein Projekt der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit dem BMI, der Stiftung Mercator und der Michael Otto Foundation for Sustainability. Das Projekt verknüpfte dabei eine breit angelegte Online-Beteiligung mit dem Input eines eigens für das Projekt zusammengestellten Bürgerrats. Das DIID hatte im Rahmen des Projekts make.org bei der Analyse der Online-Beteiligungen unterstützt. Der Vortrag informierte die Mitglieder vor allem über die im Projekt entstandenen Daten und Analysen, um davon ausgehend Ideen für weitere Forschungen zu diskutieren und die Mitglieder in den Prozess miteinzubinden. Mehr zum Projekt finden Sie hier.
Till Fahnenstich präsentierte anschließend zusammen mit Dennis Frieß ein Workshop-Konzept, das Schüler*innen zu einer kritischen Reflexion ethischer Fragen im Kontext von KI anleiten soll. Dieses Konzept soll im kommenden Frühjahr mit Düsseldorfer Schulen erprobt werden und den für das DIID wichtigen Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Gesellschaft stärken. Der Vortrag lud zudem die Teilnehmenden zu einer konstruktiven Diskussion des vorläufigen Konzepts ein, welches in die Weiterentwicklung des Workshops einfließen soll.
Am Nachmittag wurde es dann noch einmal kreativ. Über acht Jahre nach der Gründung des DIID ging es in einem co-kreativen Workshop darum, sich gemeinsam Gedanken darüber zu machen, was das DIID ist und künftig sein soll. Dabei standen insbesondere die Bedarfe der Mitglieder im Fokus. Die Teilnehmenden erarbeiteten in Gruppenarbeit ihre spezifischen Wünsche an ein zukünftiges DIID-Profil und tauschten sich zur Umsetzung dieser Vorstellungen aus. Der Workshop markierte den Auftakt zu einer Reihe von Formaten, die im kommenden Jahr die weitere Entwicklung des DIID in den Blick nehmen werden.
Wir danken allen Vortragenden und Teilnehmenden für den inspirierenden Tag und freuen uns bereits jetzt auf den weiteren Austausch und den Sommer-Retreat am 27. Juni 2025.
Ansprechpartner
Dr. Dennis Frieß (Koordinator)
DIID-Team, Kommunikationswissenschaft, Vorstand
Dr. Dennis Frieß ist Koordinator des DIID. Seit Mai 2019 war er Koordinator des NRW-Forschungskollegs Online-Partizipation. Von 2014 bis 2019 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft III an der HHU-Düsseldorf sowie Mitarbeiter am DIID. Er studierte Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften und Kommunikationswissenschaft an der Universität Erfurt (B.A.) und Politische Kommunikation in Düsseldorf (M.A.). In seiner Doktorarbeit befasste er sich mit der Analyse deliberativer Online-Öffentlichkeiten. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der politischen (Online-)Kommunikation, Online-Deliberation und Online-Partizipation.
Am DIID gilt sein Interesse vor allem onlinegestützten Deliberationsprozessen und den demokratierelevanten Erwartungen, die mit Online-Partizipationsangeboten verknüpft sind.