Online-Beteiligungsverfahren sind nicht nur einer der wichtigsten Forschungsgegenstände des DIID, sondern werden vom DIID auch seit der Gründung regelmäßig sowohl an der HHU als auch für und in Kooperation mit externen Partnern durchgeführt.
Seit dem Sommer 2020 verwendet das DIID die Open-Source-Software adhocracy+, welche primär von Liquid Democracy e.V. betreut und weiterentwickelt wird. Sie ermöglicht eine simple Erstellung und Durchführung von Beteiligungsverfahren. Für Beteiligungsverfahren an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wurde die Plattform dialog@hhu eingerichtet.
Mit YOUniversity hat das DIID ein stehendes Format zur Beteiligung der Studierenden an der Seminarplanung entwickelt. Ein ausführlichers Konzept und hilfreiche Materialien zur Umsetzung finden sich hier.
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JUNO-Leitlinien für Postdocs an der HHU
Februar 2023 – April 2024
Das DIID hat in Kooperation mit dem Junior Scientist and International Researcher Center (JUNO) einen Partizipationsprozess zur Erarbeitung von Leitlinien für Postdocs an der HHU konzeptualisiert und durchgeführt. Der mehrstufige Prozess bestand aus Gesprächen mit Anspruchsgruppen, einer Befragung der Zielgruppe sowie einem zweiphasigen Online-Konsultation, indem die Leitlinien diskutiert und abgestimmt wurden. Ziel der Online-Konsultation war es, den Prozess der Entwicklung von Postdoc-Leitlinien für alle interessierten Postdocs und Professor:innen zu öffnen und niedrigschwellig zugänglich zu machen. Die in vorherigen Verfahrensschritten erarbeiteten Vorschläge sollten durch eine gemeinsame Diskussion der betroffenen Gruppen final bearbeitet und schlussendlich zur Abstimmung gestellt. Eine Verabschiedung der Leitlinien durch das Rektorat ist im Mai 2024 geplant.
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YOUniversity
diverse Semester
YOUniversity ist ein Online-Beteiligungsprojekt, das seit dem Wintersemester 2015/16 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durchgeführt wird. Mittels einer Online-Plattform können Studierende die Inhalte ihrer Seminare mitgestalten sowie eigene Themen vorschlagen. Gleichzeitig konnten bei der Durchführung wichtige Erkenntnisse zu Bedingungen gesammelt werden, unter denen Studierende auf einer Beteiligungsplattform partizipieren. YOUniversity kann einerseits von Dozierenden eingesetzt werden, die ein digitales Instrument zur Seminarvorbereitung ausprobieren möchten, anderseits kann die Plattform Studierenden ein Interaktionsmodul anbieten, um eigene Wünsche und Ideen in den Seminarplan zu integrieren.
Im Rahmen des studentischen DINI-Wettbewerb 2016/17 »Lehren und Lernen mitgestalten – Studieren im digitalen Zeitalter« wurde das Projekt mit dem ersten Preis ausgezeichnet.
- Aktualisiertes Konzept & Materialien zur Umsetzung
- DIID-Projektseite
- YOUniversity – Poster zum Abschluss der 2. Förderphase
- Beitrag zum DINI-Wettbewerb 2016/17
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Reform der Studienangebote
April bis Juni 2021
Das Düsseldorfer Institut für Internet und Demokratie führt ein Beteiligungsverfahren zur Reform der Studiengänge des Instituts für Sozialwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durch.
Das Verfahren ist in zwei Diskussionsrunden gegliedert. Während der ersten Diskussionsrunde (27.04.-17.05.) werden Vorschläge zur Diskussion gestellt, welche im Vorhinein im Institut gesammelt worden sind und eher grundsätzliche Entscheidungen zur zukünftigen Ausrichtung der Studienangebote adressieren. Ziel der ersten Diskussionsrunde ist ein Meinungsbild, ob das Institut diesen Vorschlägen grundsätzlich folgen möchte oder nicht. Je nachdem, wie die einzelnen Punkte diskutiert, unterstützt, abgelehnt oder gegebenenfalls reformuliert werden, werden in der zweiten Diskussionsrunde (07.06.-28.06.) dann Vorschläge zur konkreten Ausgestaltung unterbreitet und um ein Meinungsbild gebeten.
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#meinfernsehen2021
November 2020 – März 2021
In Zusammenarbeit mit dem Grimme-Institut und der Bundeszentrale für politische Bildung hat das DIID mit #meinfernsehen2021 ein Beteiligungsverfahren aufgesetzt, welches sich der Zukunft des öffentlich-rechtlichen Fernsehens widmete. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, ob der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der digitalisierten Gesellschaft noch zeitgemäß ist und inwiefern dieser mit den Erwartungen des Publikums an das Fernsehen korrespondiert.
In einem mehrstufigen Online-Partizipationsverfahren konnten Bürger*innen zu unterschiedlichen Fragestellungen zum Thema diskutieren und eigene Ideen einbringen. Die Ergebnisse dieses Partizipationsprozesses werden schließlich im Rahmen einer Abschlusstagung mit Einbindung unterschiedlicher Medienvertreter*innen und transparent für interessierte Bürger*innen präsentiert. Ebenso wird das DIID die zentralen Erkenntnisse für wissenschaftliche Publikationen und Konferenzen aufbereiten.
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Verteilung von Qualitätsverbesserungsmitteln
Sommersemester 2019
Die Wissenschaftliche Einrichtung Informatik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat der Studierendenschaft im Sommersemester 2019 die Möglichkeit gegeben, über die Verwendung von 20.000 € sogenannter Qualitätsverbesserungsmittel zu diskutieren und zu entscheiden. Dazu konnten Vorschläge mit grober Preisabschätzung abgegeben werden, die dann von den Teilnehmenden diskutiert wurden und über die später auch abgestimmt wurde. Gleichzeitig wurde die entstandene Diskussion wissenschaftlich ausgewertet.
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Raddialoge
September – Oktober 2017
2017 hat das DIID in Zusammenarbeit mit dem Dienstleister Zebralog und den Städten Ehrenfeld, Bonn und Moers Beteiligungsverfahren zur lokalen Fahrradinfrastruktur durchgeführt. Bei den Beteiligungsverfahren hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, konkrete Ideen vorzubringen und untereinander zu diskutieren, an welchen Stellen im Stadtbezirk Ehrenfeld das Radfahren attraktiver gestaltet werden könnte. Gleichzeitig waren die Verfahren Teil des Forschungsprojekts „Wirkungen und Einflussfaktoren kommunaler Online-Partizipation in vergleichender Perspektive“.
- Ehrenfelder Raddialog
- Bonner Raddialog
- Moerser Raddialog
- Forschungsprojekt: Wirkungen und Einflussfaktoren kommunaler Online-Partizipation in vergleichender Perspektive
- Rottinghaus, B., Escher, T. (2020): „Mechanisms for inclusion and exclusion through digital political participation: Evidence from a comparative study of online consultations in three German cities“. Zeitschrift für Politikwissenschaft ZPol, 30, 261–298.
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Vorschläge für Verbesserungsmöglichkeiten für den Studiengang Informatik
Mai 2017
Im Rahmen dieses Beteiligungsverfahrens wurden Studierende der Informatik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf eingeladen, über eine Verbesserung des Studiengangs und Probleme wachsender Studierendenzahlen zu diskutieren. Gleichzeitig stellte das Verfahren einen Feldversuch dar, in dessen Zuge das von Mitgliedern des DIID entwickelte Dialogbasierte Argumentationssystem (D-BAS) eingesetzt und getestet wurde.
- Beteiligungsplattform
- D-BAS
- DIID-Précis: Dialogbasierte Argumentation und ihre Einbettung im Web
- Krauthoff, T., Meter, C., Baurmann, M., Betz, G., & Mauve, M. (2018): D-BAS-A Dialog-Based Online Argumentation System. In COMMA, 325-336.
- Krauthoff, T., Meter, C., & Mauve, M. (2017). Dialog-Based Online Argumentation: Findings from a Field Experiment. In AI³@ AI* IA, 85-99.
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Neugestaltung einer Promotionsordnung
Sommersemester 2016 & Wintersemester 2016/17
Zusammen mit dem NRW-Forschungskolleg hat das DIID ein Beteiligungsverfahren zur Neugestaltung der Promotionsordnung der Philosophischen Fakultät an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durchgeführt.
- Escher, T., Friess, D., Esau, K., Sieweke, J., Tranow, U., Dischner, S., Hagemeister, P. & Mauve, M. (2017). Online deliberation in academia: Evaluating the quality and legitimacy of cooperatively developed university regulations. Policy & Internet, 9(1), 133-164.
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Online-Beteiligung im BUND NRW e.V.
Juni – Juli 2016
Das Düsseldorfer Institut für Internet und Demokratie (DIID) führt gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. (BUND NRW e.V.) ein Online-Beteiligungsverfahren innerhalb des Landesverbands durch. Beteiligt sind die Landes- und Kreisvorstände des BUND NRW, die jeweiligen Vorstände der BUND NRW Jugend sowie die Sprecher*innen der Landesarbeitskreise.
Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens sollen Ideen gesammelt und diskutiert werden, um das Engagement in und für den BUND NRW e.V. für die Mitglieder und Außenstehende noch attraktiver zu gestalten. Das DIID stellt dazu die technische Plattform bereit und übernimmt die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation.
Ansprechpartner
Dr. Dennis Frieß (Koordinator)
DIID-Team, Kommunikationswissenschaft, Vorstand
Dr. Dennis Frieß ist Koordinator des DIID. Seit Mai 2019 war er Koordinator des NRW-Forschungskollegs Online-Partizipation. Von 2014 bis 2019 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft III an der HHU-Düsseldorf sowie Mitarbeiter am DIID. Er studierte Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften und Kommunikationswissenschaft an der Universität Erfurt (B.A.) und Politische Kommunikation in Düsseldorf (M.A.). In seiner Doktorarbeit befasste er sich mit der Analyse deliberativer Online-Öffentlichkeiten. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der politischen (Online-)Kommunikation, Online-Deliberation und Online-Partizipation.
Am DIID gilt sein Interesse vor allem onlinegestützten Deliberationsprozessen und den demokratierelevanten Erwartungen, die mit Online-Partizipationsangeboten verknüpft sind.