DFG-Projekt: Distanzen in Wahlen

Ziel des seit 2017 durch die DFG geförderte Projekt ist die systematische Untersuchung von ‚Distanzen in Wahlen‘. Im Rahmen des in der theoretischen Informatik  angesiedelten und mit insgesamt 285.000 Euro finanzierten Projekts (zwei Jahre Förderperiode) sollen Distanzen in Wahlen in dreierlei Hinsicht untersucht werden. Zum einen werden Distanzen in Wahlen von einzelnen Kandidaten untersucht.

Zum zweiten werden Distanzen in Komitee-Wahlen in den Blick genommen. Hier wird es unter anderem darum gehen ob und wie weit Wahlregeln, die auf Distanzen in Einzelkandidatenwahlen basieren auch auf Komitee-Wahlen erweitert werden können. Schließlich geht es drittens, um verschiedenen Formen der Einflussnahme auf Wahlen, sowohl auf solche die einen einzelnen Kandidaten wählen als auch auf Komitee-Wahlen. Ein Schwerpunkt wird hierbei auf Bestechung und Manipulation liegen.

Wahlen spielen dabei in ganz unterschiedlichen Bereichen eine zentrale Rolle. Zum einen in politischen Wahlen und anderen Abstimmungsprozessen, aber auch zunehmend im Bereich der künstlichen Intelligenz, wo Algorithmen zwischen einer großen Zahl an Optionen automatisiert wählen. Diese Mechanismen begegnen uns bereits heute, zum Beispiel bei automatischen Empfehlungssystemen die aufgrund von online-Einkäufen Produkte empfehlen, die eine möglichst große Nähe zu der Präferenz des Käufers haben. Durch die zunehmende Nutzung des Internets werden diese Prozesse zukünftig jedoch auch für Online-Abstimmungsprozesse relevant.

Geleitet wird das Projekt von Dorothea Baumeister. Sie ist seit 2013 Juniorprofessorin für theoretische Informatik (Schwerpunkt: Computational Social Choice) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. In Ihrer Forschung konzentriert sie sich auf die axiomatische und komplexitätstheoretische Analyse in den Bereichen Präferenzaggregation, gemeinsame Urteilsfindung und Verteilungsprobleme. Wir gratulieren Dorothea Baumeister zu diesem Erfolg und sind gespannt, welche Erkenntnisse in den kommenden zwei Jahren zutage gefördert werden.