Online-Partizipationsverfahren sind nicht nur einer der wichtigsten Forschungsgegenstände des DIID, sondern werden hier auch seit der Gründung regelmäßig durchgeführt. Um dabei auf dem neuesten technischen Stand zu sein, nutzt das DIID nun adhocracy+. Dabei handelt es sich um eine Open-Source-Software, welche primär von Liquid Democracy e.V. weiterentwickelt wird und die simple Erstellung und Durchführung von Beteiligungsverfahren ermöglicht.
In Zusammenarbeit mit Liquid Democracy e.V. hat das DIID diese Software auf den Servern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf implementiert und eine Anbindung an das Login-System der Universität entwickelt. So ist eine Anmeldung über die Universitätskennung möglich.
In erster Linie hat das DIID die Plattform dialog@hhu aufgesetzt, auf welcher Beteiligungsverfahren an der und für die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf stattfinden werden. Ein weiteres Verfahren wird zeitnah zur Reform der Studiengänge am sozialwissenschaftlichen Institut starten. Darüber hinaus lassen sich auch weitere Plattformen installieren und nutzen, was wir mit meinfernsehen2021 bereits getan haben. Dort führt das DIID in Zusammenarbeit mit dem Grimme-Institut und der Bundeszentrale für politische Bildung ein Beteiligungsverfahren zur Zukunft des öffentlich-rechtlichen Fernsehens durch.
Mit der nun vorhandenen Möglichkeit, Beteiligungsverfahren einfach durchführen zu können, baut das DIID zum einen seine praktische Expertise aus. Zum anderen lassen sich die Plattformen und die jeweiligen Partizipationsverfahren selbst als attraktive Forschungsgegenstände begreifen, da sich diese nach eigenen Vorstellungen strukturieren, gestalten und auswerten lassen. Deshalb trägt dies auch zur Forschung des DIID zu den Chancen und Risiken der Digitalisierung für bürgerschaftliche Beteiligung bei.
Ansprechpartner
Privat: Jonathan Seim
DIID-Team, Philosophie
Jonathan Seim ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter am DIID für die Koordination des Instituts zuständig. Zudem ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Digitale Ethik am Center for Advanced Internet Studies (CAIS). Seine Stelle wird aus Projektmitteln der Stiftung Mercator finanziert. Zuvor hat er Politikwissenschaften und Philosophie an der HHU-Düsseldorf und an der University of the West of Scotland studiert. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Moralphilosophie und der politischen Philosophie, insbesondere der Demokratietheorie. Seine Dissertation im Fach Philosophie beschäftigt sich mit demokratischen Teilhaberechten bei Bürgerbeteiligungsverfahren. Auch wenn eine korrekte Verteilung von Teilhaberechten für die Legitimität der Verfahren von fundamentaler Bedeutung ist, wird diese Frage weder in Politik noch in Wissenschaft ausreichend thematisiert. Ziel des Dissertationsprojektes ist die Erarbeitung von Kriterien zur Vergabe von Partizipationsrechten bei konsultativen Bürgerbeteiligungsverfahren und von praktischen Handlungsempfehlungen.
Im Rahmen des DIID gilt sein Interesse den Legitimitätsbedingungen von Online-Partizipation.