Seit dem 1. November 2023 hat das vom BMBF geförderte Projekt „Innovative Interventionen für diskursive Integration“ (IndI) die Arbeit aufgenommen. Neben dem Teilprojekt, konnte auch die Koordination des zugehörigen BMBF-Clusters am DIID verankert werden.
Am Mittwoch, dem 15. November 2023, trafen sich die beteiligten DIID-Wissenschaftler:innen Maike Behrendt, Tobias Escher, Dennis Frieß, Katharina Gerl, Viviana Warnken und Marc Ziegele zum projektinternen Kick-Off. Im Fokus stand die Schärfung der im Sommer bewilligte Projektskizze und die Diskussion des gemeinsamen Vorgehens in den kommenden drei Jahren. Zudem ging es um die Frage, wie Prinzipien offener Wissenschaft in dem Forschungsvorhaben verankert werden können.
Erklärtes Ziel von IndI ist es, Online-Diskussionen integrativer zu gestalten. Denn Online-Diskussionen sind in den letzten Jahren zwar immer mehr Teil unseres Alltags geworden, allerdings hält die oftmals schlechte Qualität der Diskussionen viele Menschen davon ab, sich einzubringen. Hinzu treten andere Zugangshürden für bestimmte Bevölkerungsgruppen. Im Rahmen des Projekts, soll untersucht werden, wie man die Potentiale von Künstlicher Intelligenz (KI) nutzen kann, um Online-Diskussion integrativer zu gestalten. Dabei wird ein offener und iterativer Wissenschaftsansatz verfolgt, der einerseits nicht-wissenschaftliche Akteure systematisch in den Forschungs- und Entwicklungsprozess einbindet sowie anderseits die Ergebnisse der Forschung offene kommuniziert und nutzbar macht. In einem ersten Schritt soll gemeinsam mit verschiedenen Anspruchsgruppen von Online-Diskussionen Ideen darüber gesammelt werden, was integrative Online-Diskurse ausmacht und wie man bestehende Diskursumgebungen verbessern könnte. Auf Basis dieser Co-Creative Formate werden dann passende KI-Interventionen entwickelt und mit Nutzenden getestet. Dieses Feedback wird wiederum in den Forschungsprozess eingespeist, um eine KI-Anwendung zu entwickeln, die schließlich experimentell untersucht werden sollen.
Die prominente Rolle von offener Wissenschaft erklärt sich aus dem Förderkontext des BMBF. IndI ist eines von insgesamt fünf Teilprojekten im 3. Teilcluster „Perspektiven offener Wissenschaften in einer digitalisierten Demokratie“, welches wiederum Teil des Clusters „Integrierte Forschung“ ist. Die Koordination des 3. Teilclusters ist ebenfalls am DIID angesiedelt und wird von Dr. Katharina Gerl übernommen. Das Teilprojekt IndI sowie die Koordination werden mit insgesamt rund 690.000 Euro über drei Jahre gefördert. Weitere Informationen zum Projekt finden sich hier und auf der Seite des BMBF.
Ansprechpartner
Dr. Dennis Frieß (Koordinator)
DIID-Team, Kommunikationswissenschaft, Vorstand
Dr. Dennis Frieß ist Koordinator des DIID. Seit Mai 2019 war er Koordinator des NRW-Forschungskollegs Online-Partizipation. Von 2014 bis 2019 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft III an der HHU-Düsseldorf sowie Mitarbeiter am DIID. Er studierte Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften und Kommunikationswissenschaft an der Universität Erfurt (B.A.) und Politische Kommunikation in Düsseldorf (M.A.). In seiner Doktorarbeit befasste er sich mit der Analyse deliberativer Online-Öffentlichkeiten. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der politischen (Online-)Kommunikation, Online-Deliberation und Online-Partizipation.
Am DIID gilt sein Interesse vor allem onlinegestützten Deliberationsprozessen und den demokratierelevanten Erwartungen, die mit Online-Partizipationsangeboten verknüpft sind.