Farewell Note von Christiane Eilders

Die langjährige DIID-Sprecherin Prof. Dr. Christiane Eilders ist seit dem 1. Oktober 2023 die neue Direktorin am Center for Advanced Internet Studies (CAIS). Wir wünschen ihr nur das Beste für die neuen Aufgaben und bedanken uns für die gemeinsame, sehr erfolgreiche, Zeit. Einige persönliche Worte von Christiane Eilders:

Liebe DIID-Kolleginnen und Kollegen,

hier kommt eine farewell note, die irgendwie noch nicht ihren richtigen Zeitpunkt gefunden hat. Sie ist zu spät und zu früh gleichzeitig. Bekanntlich bin ich ja eigentlich schon am CAIS (seit 1.10.) und doch werde ich häufig noch am Institut in der Ulenbergstraße gesehen. Ich wurde auch zu verschiedenen Anlässen schon mit Blumen verabschiedet saund doch hieß es auch immer, dass der richtige oder der feierliche Abschied ja noch folgt – nämlich beim Winter-Retreat mit Mitgliederversammlung und Vorstandswahl am 8. Dezember.

Am CAIS habe ich natürlich schon angefangen und auch schon Sitzungen mit Aufsichtsrat, Gesellschaftern und Beirat absolviert und mich auch der breiteren Öffentlichkeit schon als neue Direktorin vorgestellt. Aber da das CAIS gerade in neue Räumlichkeiten umgezogen ist und daher im Oktober alle im home office waren, habe ich mich jetzt erst am CAIS eingerichtet und feiere erst diese Woche meinen Einstand. Ab jetzt werde ich tatsächlich seltener am Ulenberg sein – regelmäßig aber an Montagen zur Lehrveranstaltung, Doktorand:innenbetreuung und Projektbesprechungen.

Diese Woche scheint mir nun ein einigermaßen geeigneter Zeitpunkt für eine farewell-note zu sein; Zeit zurückzublicken, bevor dann der Staffelstab offiziell bei der Vorstandswahl übergeben wird. Bis dahin leiten die Ko-Sprecher Uli Rosar und Stefan Conrad das DIID. Das Tagesgeschäft wird durch den Koordinator Dennis Frieß und das restliche DIID-Team – bestehend aus Katharina Gerl, Jonathan Seim und Juliane Feustel sowie den studentischen Hilfskräften Anna Linstaedt und Hannah Harmsen erledigt.

Dieses Team ist großartig. Es erledigt nicht nur Routine-Dinge, sondern hat in meinen letzten DIID-Wochen sehr erfolgreich Drittmittel-Projekte eingeworben (teilweise fehlt noch der Bewilligungsbescheid). Unter Federführung von Dennis Frieß haben wir ein BMBF-Projekt zur diskursiven Integration eingeworben – inkl. der Koordination eines Clusters zum Thema „Offene Wissenschaft in einer digitalisierten Demokratie“. Ich selbst habe bei der Mercator-Stiftung mit drei anderen Konsortial-Partnern unter Federführung von Marianne Kneuer (TU-Dresden) ein langersehntes Projekt zu kommunalen Partizipationsangeboten eingeworben. Das ist deswegen so besonders erfreulich, weil wir hiermit wieder an die Anfänge des DIID anknüpfen: Hier handelt es sich um die bundesweite Ausweitung der Kernidee des DIID-Monitors für NRW von 2016. „Back to the roots“ – allerdings in sehr viel größerem theoretischen und empirischen Rahmen.

Aber was lag eigentlich zwischen diesem Projekt aus den Anfängen des DIID und dem aktuellen Projekterfolg? Ich selbst kann nur über die letzten vier Jahre seriös berichten, weil ich das Amt der Sprecherin erst 2019 übernommen habe. In dieser Zeit ist eine Menge passiert. Michael Baurmann hat das Institut inhaltlich bestens aufgestellt, aber konnte an der knappen Personaldecke wenig ändern. Die anfänglich häufigen Wechsel auf der damals befristeten Koordinationsstelle und die wenigen zusätzlichen Stellenprozente haben eine konsequente Ausrichtung auf Drittmittelerfolge erheblich erschwert. Trotzdem haben wir – Dank des großen Engagements und der exzellenten Forschung der Mitglieder – unsere in den Zielvereinbarungen festgeschriebene Drittmittelquote immer weit übertroffen. Dieser kontinuierliche Erfolg hat schließlich auch das Rektorat überzeugt, uns dauerhaft mit einer Koordinationsstelle auszustatten. Die Planungssicherheit, die Kontinuität im Kernteam und die zusätzlichen Ressourcen haben uns in die Lage versetzt, systematisch über unser Profil nachzudenken, unsere Ziele zu formulieren und sie mit vereinten Kräften zu verfolgen. Dieser Entwicklungsschritt hat uns Flügel verliehen und so die aktuellen Drittmittelerfolge angeschoben.

Das DIID ist damit aus den Kinderschuhen und gleich auch aus der Pubertät raus und entwickelt sich nun zu einem zwar noch kleinen, aber wahrnehmbaren und klar profilierten Player im Feld der Digitalisierungsforschung. Dass ich diesen Weg eine Weile begleiten und mitgestalten durfte, macht mich stolz! Aber vor allem bin ich dankbar: für das unglaubliche Engagement aller, für den Teamgeist und für das kollektive Durchhaltevermögen und für die vielen Erfahrungen, die ich am DIID machen durfte.

Möge dem DIID eine großartige Zukunft beschieden sein! Das wird aber ganz sicher so kommen, wenn alle so weitermachen…

…meint: Christiane Eilders