Das Projekt „Good Governance and Compliance: KI zur Unterstützung guter Unternehmenssteuerung“ ist im „Use Case Wirtschaft“ der Manchot-Forschungsgruppe angesiedelt. Hier befassen sich vier Teilprojekte mit den Möglichkeiten und Bedingungen für die Anwendung von KI in Unternehmen.
Ein erstes Teilprojekt verwendet KI zur Identifikation von diversen Handlungen im Unternehmen, aber auch zur Prognose betriebswirtschaftlich bedeutsamer Unternehmensereignisse wie Insolvenzen, Übernahmen oder Patentanmeldungen. Im Zentrum des Interesses steht dabei die Entwicklung und Optimierung eigener Algorithmen.
Der Einsatz von existierenden KI Algorithmen im Human Ressource Management ist hingegen Gegenstand des zweiten Teilprojektes. Ziel ist es hier, u.a., geeignete Maßnahmen für eine verbesserte Akzeptanz des KI Einsatzes durch das Unternehmen bei Mitarbeiter*innen zu identifizieren. Insbesondere werden hierbei Faktoren wie Transparenz hinsichtlich der Anwendung von KI, Partizipation bei KI-basierten Entscheidungsprozessen, sowie verbesserte Möglichkeiten digitaler Teilhabe und ihre Wirkung auf die Akzeptanz des KI Einsatzes im Human Ressource Management durch Mitarbeiter*innen betrachtet.
Zwei weitere Teilprojekte untersuchen schließlich Querschnittsthemen, die alle Use Cases der Forschergruppe betreffen: Ziel ist es, die Kluft zwischen der Bereitstellung von KI als entscheidungsunterstützender Technologie und ihrer tatsächlichen Nutzung zu verstehen, wozu abgesicherte empirische Erkenntnisse noch fehlen. Die verwendeten Ansätze sind verhaltens- bzw. neuropsychologisch. Durch umfangreiche verhaltens- und neuropsychologische ökonomische Studien auf experimenteller Basis (Verhaltensökonomie) wie auch mit Hilfe neuropsychologischer Messverfahren (Neuroökonomie) sollen die Mechanismen identifiziert werden, auf welchen KI-Akzeptanz bzw. Ablehnung beruhen. Inhaltliche Schwerpunkte der Untersuchungen zur KI Akzeptanz und ihrer Erhöhung sind dabei Verständlichkeit, Nachvollziehbarkeit und Erklärbarkeit von durch KI getroffenen Entscheidungen. Beide Teilprojekte zielen darauf ab, konkrete Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung der Interaktion zwischen Anwender*innen und KI zu geben, die helfen, das erhebliche Potential von KI in den verschiedensten Unternehmensbereichen zu realisieren.
Ansprechpartner
Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger
Betriebswirtschaftslehre
Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger leitet seit 2014 den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Accounting an der HHU-Düsseldorf und ist außerdem Affiliate Professor of Accounting an der Bucerius Law School, Hamburg. In ihrer Forschung befasst sie sich unter anderem mit den Entscheidungsprozessen im Rechnungswesen, u.a. im Kontext von Unternehmenssteuerung und -controlling, aber auch vor dem Hintergrund der Einbettung in Compliance und Nachhaltigkeit.
Im Rahmen des DIID gilt ihr besonderes Interesse der Frage, welche Auswirkungen die digitale Transformation auf Entscheidungsfindung und -durchsetzung sowie innerbetriebliche Kooperationsprozesse hat.