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Nachlese zur 5. Fachkonferenz Integrierte Forschung

Vom 31. März bis zum 1. April 2025 richtete das Düsseldorfer Institut für Internet und Demokratie (DIID) die 5. Fachkonferenz des Clusters Integrierte Forschung im Haus der Universität Düsseldorf aus. Unter dem Titel „Perspektiven offener Wissenschaften in einer digitalisierten Demokratie“ bot die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Veranstaltung eine Plattform für inter- und transdisziplinären Austausch über die Integration partizipativer Elemente in Forschungsprojekte. ​

Ein zentrales Thema der Konferenz war die Integration partizipativer Elemente in Forschungsprojekte, insbesondere im Bereich der Technikentwicklung mit Fokus auf Künstliche Intelligenz (KI) sowie Fragen der Inklusion im Kontext offener Wissenschaft. Die Konferenz bot eine Plattform für den inter- und transdisziplinären Austausch und ermöglichte eine Vielzahl von wissenschaftlichen Vorträgen, Workshops und Posterbeiträgen.​

Ein Highlight der Konferenz war die Keynote von Dr. Benedikt Fecher von „Wissenschaft im Dialog“. In seinem Vortrag analysierte er die Verschiebungen an den Grenzen zwischen Wissenschaft und Nicht-Wissenschaft. Fecher identifizierte drei Dimensionen dieser Grenzdynamiken: die Sachdimension (Was?), die Sozialdimension (Wer?) und die Medialdimension (Wie?). Er betonte, dass Öffnung entsteht, wenn nicht-wissenschaftliche Fragen, Akteure oder Infrastrukturen in den Prozess der Wissensproduktion integriert werden.​ Aktuell lassen sich in allen drei Dimensionen Grenzdynamiken beobachten, die auf eine mögliche Disruption der akademischen Wissensproduktion hindeuten. In der Sachdimension beschäftigt sich die Wissenschaft zunehmend mit nicht-wissenschaftlichen Fragestellungen, die von außerhalb des Wissenschaftssystems an sie herangetragen werden. In der Medialdimension zeigt sich eine Plattformisierung der Wissenschaft, bei der wirtschaftlich agierende Plattformen eine Rolle in der Kommunikation wissenschaftlicher Ergebnisse übernehmen. In der Sozialdimension wird die Interaktion mit nicht-wissenschaftlichen Akteuren als integraler Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit angesehen.​

Die Konferenz verdeutlichte, dass eine offene Wissenschaft für eine offene Gesellschaft gestaltet werden kann, indem Forschende sich stärker mit den Figurationen ihrer Forschung auseinandersetzen und diese reflektieren. Im Prozess der Öffnung werden Normkonflikte und Irritationen wahrscheinlicher, was jedoch auch enorme Chancen für die Wissenschaft bietet.​ Somit zeigte die Tagung eindrucksvoll, wie vielfältig und dynamisch die Diskussionen rund um offene Wissenschaft und integrierte Forschung sind. Sie bot eine wertvolle Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und setzte wichtige Impulse für die zukünftige Gestaltung integrierter und partizipativer Forschungsprozesse.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und insbesondere bei Dr. Katharina Gerl und ihrem Team für die hervorragende Organisation der Tagung. Ein ausführlicher Bericht zur Tagung mit Fotos und Videos der Keynote und Abschlussdiskussion findet sich hier.

Ansprechpartner

Dr. Dennis Frieß (Koordinator)