Am 01.07.2022 fand der DIID Sommer-Retreat nach fast zwei Jahren endlich wieder in Präsenz statt. Die Mitglieder des DIID und eingeladene Gäste trafen sich auf Schloss Mickeln, um sich zu aktuellen und zukünftigen Projekten auszutauschen.
Zu Beginn des Retreats begrüßte Institutssprecherin Prof. Dr. Christiane Eilders die Teilnehmenden. Inhaltlich machte Prof. Dr. Christian Pieter Hoffmann (Universität Leipzig/CDP) den Auftakt. Er berichtet über Arbeit des Center for Digital Partizipation (CDP). Dabei handelt es sich um ein interdisziplinäres Institut, dass sich – ähnlich wie das DIID – mit der Erforschung digitaler Partizipation befasst. Im Anschluss daran berichtete Alexander Smolianitski (CDO der Stadt Düsseldorf) über Partizipation und Digitalisierung im Kontext der Kommunalverwaltung. Etwa auch über Responsive City Design, dass versucht die Digitalisierung und die Weiterentwicklung der Stadt an den Interessen der Bürger:innen zu orientieren. Dr. Jonas Fegert (FZI – Forschungszentrum Informatik) stellte anschließend ein Projekt zur Visualisierung von Baumaßnahmen vor. Mithilfe von augmented- und virtual reality-Technologien visualisierten die Forscher:innen Baumaßnahmen und untersuchten, ob dies die Bereitschaft zur Partizipation und das Interesse an dem Thema stärkt.
Nach einer Pause stellte Frau Dr. Uta Brunner das Junior Scientist and International Researcher Center (JUNO) vor, welches Nachwuchswissenschaftler:innen an der HHU bei ihrer Karriereplanung unterstützt. Um das Unterstützungsangebot zu optimieren, sollen sich die Angebote künftig stärker an konkreten Erfahrungen und Wünschen der betroffenen Postdocs orientieren. Um entsprechende Leitlinien zu diskutieren, planen JUNO und DIID einen Beteiligungsprozess, wozu erste Ideen präsentiert und diskutiert wurden. Dr. Peter Kotzian (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der HHU) sprach anschließend über das Vertrauen in und die Nutzung von künstlicher Intelligenz in Entscheidungsprozessen innerhalb von Unternehmen.
Im letzten Block wurden das DIID-Projekt #meinfernsehen2021 aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Prof. Dr. Christiane Eilders leitete mit einer Kurzvorstellung über das Beteiligungsprojekt zur Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR), welches das DIID gemeinsam mit Grimme-Institut initiiert hatte, ein. Dr. Frauke Gerlach (Grimme Institut) beleuchtet Partizipation im Kontext des ÖRR aus juristischer Perspektive. Weiter sprach Jonathan Seim (DIID) aus normativer Perspektive über die Zusammensetzung der Teilnehmenden von #meinfernsehen2021, wobei er ein besonderes Augenmerkt auf das Verhältnis von Repräsentativität und Diversität legte. Dominique Heinbach und Lena Wilms (Sozialwissenschaftliches Institut der HHU) präsentierten eine Studie, die sich mit der Moderation der Plattform befasst hatte. Im Anschluss sprachen Sarah-Michelle Niehaus und Henri Mütschele (Sozialwissenschaftliches Institut der HHU) über Argumentation und Narration als Bestandteile deliberativer Diskurse. Abschließend berichtete Dr. Oliver Märker (Geschäftsführer Zebralog), über den ARD-Zukunftsdialog, der ähnliche wie bei #meinfernsehen2021, Bürger:innen zur Zukunft des ÖRR beteiligt hatte.
Nach den spannenden Vorträgen ließ man den Abend entspannt beim Grillen ausklingen. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und freuen uns auf die nächsten Veranstaltungen.
Ansprechpartner
Dr. Dennis Frieß (Koordinator)
DIID-Team, Kommunikationswissenschaft, Vorstand
Dr. Dennis Frieß ist Koordinator des DIID. Seit Mai 2019 war er Koordinator des NRW-Forschungskollegs Online-Partizipation. Von 2014 bis 2019 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft III an der HHU-Düsseldorf sowie Mitarbeiter am DIID. Er studierte Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften und Kommunikationswissenschaft an der Universität Erfurt (B.A.) und Politische Kommunikation in Düsseldorf (M.A.). In seiner Doktorarbeit befasste er sich mit der Analyse deliberativer Online-Öffentlichkeiten. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der politischen (Online-)Kommunikation, Online-Deliberation und Online-Partizipation.
Am DIID gilt sein Interesse vor allem onlinegestützten Deliberationsprozessen und den demokratierelevanten Erwartungen, die mit Online-Partizipationsangeboten verknüpft sind.